Einladung ....
Das Fortbildungsseminar richtet sich an F&E-, Produktions- und QS-Ingenieure, Techniker und Laboranten der Keramikindustrie.
Ziel des 1½-tägigen Seminars ist die Vermittlung der Grundlagen des Foliengieß- sowie des Schlitzdüsenverfahrens und der Weiterverarbeitung der daraus hergestellten Grünfolien bzw. Schichten zu mehrlagigen Strukturen. Zusammenhänge zwischen den Folieneigenschaften und den weiteren Verarbeitungsschritten werden in praxisnahen Beiträgen aus Universität und Industrie verdeutlicht. Praktische Durchführungen an den Geräten des Lehrstuhls sind Teil des Seminars. Auch werden Anwendungen erklärt, die das Potenzial der Verfahren für neue Produktlösungen aufzeigen. Erstmalig ist damit das Seminar um das Schlitzdüsenverfahren erweitert worden, das als volumengesteuertes Verfahren die Herstellung sehr dünner Schichten < 1 µm erlaubt.
Im Seminar werden die Verfahren zur Herstellung von Grünfolien vorgestellt; auf die für den Schlicker benötigte Komponenten wie Lösemittel, Dispergatoren, Binder und Weichmacher und deren Funktionen wird eingegangen. Bei der Beschreibung der Prozesse werden die Strömungsverhältnisse im Gießschuh bzw. in den Düsen, die bei der Scherung auftretenden Kräfte, die Bedeutung des Folienträgers sowie die Trocknungsvorgänge behandelt. Die Eigenschaften der Grünfolie, ihre Bestimmung und ihre Bedeutung für die weiteren Verfahrensschritte werden beschrieben.
Das Zwischenprodukt Grünfolie kann über die Mehrlagentechnik zu Kondensatoren, Induktoren, hochintegrierten Schaltungen, Hochtemperatur-Brennstoffzellen usw. verarbeitet werden. Dies geschieht durch Schneiden, Stanzen, Metallisieren, Stapeln und Laminieren. Das fertige Laminat wird über einen Binderausbrand und den Co-Firing-Prozess in das Endprodukt überführt. Einlagig dienen Folien als Substrate für die Dickschicht- und Dünnfilmtechnik. Mehrlagig gehen die Anwendungen bis zu Rapid-Prototyping-Verfahren (Laminated-Object-Manufacturing), um schichtweise beliebige geometrische 3D-Strukturen aufzubauen.
Das Fortbildungsseminar findet am Lehrstuhl Glas und Keramik statt. Die Vorträge und praktischen Übungen werden von Prof. Roosen und Mitarbeitern des Lehrstuhls sowie von Dr. Rabe, BAM, Berlin und Dozenten der Firmen W.C. Heraeus GmbH und Kuraray Europe GmbH durchgeführt. Das „Schlitzdüsenverfahren“ wird von Herr Gillert, FMP Technology GmbH, Erlangen vorgestellt.
Prof. Dr. Andreas Roosen
Universität Erlangen-Nürnberg
Depart. Werkstoffwissenschaften
Lehrstuhl Glas und Keramik